Berufsorientierung Sekundarstufe I

Berufsorientierung SI

Die Gestaltung des Übergangs von der Schule in den Beruf oder in das Studium setzen voraus, dass Schülerinnen und Schüler ihre Interessen, ihre Stärken und Schwächen herausfinden und reflektieren können. Dies erfolgt an unserer Schule in einem über Jahre dauernden Prozess. Zur Erlangung einer Ausbildungs- und Hochschulreife ist neben den fachlichen und methodischen Kompetenzen die Herausarbeitung sogenannter Schlüsselqualifikationen eine wesentliche Voraussetzung.

Gleichzeitig stellen wir fest, dass die Anforderungen der Ausbildungsbetriebe an die Auszubildenden einerseits gestiegen sind und andererseits bei vielen Schülern die erforderliche Unterstützung für die Berufsorientierung seitens der Elternhäuser nicht gegeben wird. Bei den Schülern ist eher eine größere Orientierungslosigkeit festzustellen. Die erwarteten Schlüsselqualifikationen sind vor diesem Hintergrund oft nicht in der erforderlichen Weise ausgeprägt. Diese Einschätzung ist Grundlage des BSO an der MLK. 

Im Sinne dieser Anforderungen werden die Schülerinnen und Schüler vom 5. bis zum 13. Jahrgang bei der Studien- und Berufsorientierung unterstützt und hinsichtlich ihrer Schullaufbahn intensiv beraten. Wir möchten unsere Schülerinnen und Schüler dazu befähigen, sich eigenverantwortlich und zielorientiert mit Fragen der eigenen Zukunft und damit auch ihrer Studien- und Berufswahl auseinanderzusetzen.

Dies erfordert aus unserer Sicht, dass die Schüler sich im Rahmen der Berufs- und Studienorientierung umfassend informieren aber auch praktische Erfahrungen sammeln können, um sich für einen Beruf oder ein Studium zu entscheiden.

Seit dem Schuljahr 2014/2015 gehören wir zu den KAoA-Schulen. KAoA steht für Kein Abschluss ohne Anschluss. Die Landesregierung Nordrhein-Westfalen beabsichtigt nicht zuletzt auch wegen der positiven Erfahrungen mit den Berufsorientierungsangeboten an den Gesamtschulen durch diese Initiative Schülerinnen und Schüler auf dem Weg in Beruf und Studium konkrete Hilfen an die Hand zu geben und den Prozess der Berufsfindung dadurch qualifiziert zu begleiten. Die vorgesehenen Maßnahmen bauen auf einander auf und wurden als weitere Bausteine in unser bestehendes Konzept integriert.

Ein besonderes Augenmerk legen wir auf die Begleitung unserer Inklusionsschüler. Über die bestehenden Angebote hinaus werden diese unter Berücksichtigung des festgestellten Förderbedarfs von den Förderschullehrern zielgerichtet begleitet. Im letzten Schuljahr gibt es hier dann auch eine enge Abstimmung mit den Fachdiensten der Arbeitsagentur.

Alle Maßnahmen werden von den Stubos in enger Zusammenarbeit mit den Klassen- und Beratungslehrern koordiniert. Das Berufsorientierungsbüro ist dabei für die Schüler eine wichtige und häufig genutzte Anlaufstelle. Von hier aus werden seit dem Schuljahr 2009/10 die verschiedenen Angebote und Maßnahmen koordiniert.

Der erste Kontakt mit der Berufsorientierung – die Jahrgangsstufe 7:

Im Rahmen des Faches Arbeitslehre Wirtschaft erhalten die Schülerinnen und Schülern erste, zielgerichtete Informationen aus der Arbeitswelt. Außerdem haben sie die Möglichkeit, sich über den Unterricht hinaus im Schulleben als Streitschlichter, Mitglied der Schülerzeitungsredaktion, SV-Mitglied, Schulsanitäter etc. zu qualifizieren und zu engagieren. Interessierten wird die Möglichkeit gegeben schulintern Ausbildungsmodule wahrzunehmen, die auch außerschulisch Anerkennung finden, so dass nicht nur vorhandene Kompetenzen gestärkt und neue Fähigkeiten entwickelt, sondern diese auch angemessen dokumentiert werden.

Ab der Jahrgangsstufe 8 erfährt die Berufsorientierung deshalb eine verstärkte praktisch orientierte Ausrichtung.

 

Schulische Berufs- und Studienorientierung an der Martin-Luther-King Schule in Marl von der Jahrgangsstufe 8 - 10:

 

Jahrgangsstufe 8: Potenziale erkennen und Berufsfelder kennenlernen
Angebot/ Maßnahme Zeitpunkt/ Dauer Lernort Kooperationspartner Fächeranbindung/ Ansprechpartner
Arbeitsplatzbeschreibung der elterlichen Arbeitsstelle und Präsentation ausgewählter Berufe aus verschiedenen Arbeitsfeldern Erfolgt bereits in der Jahrgangsstufe 7 Schule Arbeitslehre-Wirtschaft
Potenzialanalyse/Kompetenzcheck (die Potentialanalyse wird zertifiziert)

 

Herbst Außerschulisch Entsprechend der Loszuteilung durch die kommunale Koordinierung
Dreitägige Berufsfelderkundung mit vorherigem Elternabend;

Betriebsbesichtigungen und Expertengespräche

Projektwoche vor den Osterferien Außerschulisch Örtliche Betriebe und Erziehungsberechtigte;

Feste Kooperations-partner: Lidl, Kaufland, Volksbank und Ausbildungsbotschafter der IHK

Z-Kurs Berufsfeld-erkundung (freiwillig)
Anlage einer Portfoliomappe

(kein Berufswahlpass) – es reicht ein Ringbuch mit Vierlochheftung und Prospekthüllen (Ziel: Sammlung aller relevanten Zertifikate/Zeugnisse/ Auszeichnungen und Bewerbungen)

Ab Jahrgang 8 Schule (Aufbewahrung in der Klasse/ eigener Regalbereich) Klassenlehrer
Lernberatungstag (formuliert verbindlich eine Zielorientierung im Hinblick auf Berufsorientierung) Lernberatungstag im 1. und 2. Halbjahr Schule Gezielte Sensibilisierung der Eltern Klassenlehrer

 

Jahrgangsstufe 9: Praxis der Arbeitswelt erproben
Angebot/ Maßnahme Zeitpunkt/ Dauer Lernort Kooperationspartner Fächeranbindung/ Ansprechpartner
Bewerten eigener Schlüsselqualifikationen (Analyse/ Entdeckung eigener Fähigkeiten und Stärken) Unterrichtsreihe zu Beginn des Jahrgangs 9 Schule Arbeitslehre-Wirtschaft und Deutsch
Berufseinstiegsbegleitung für SchülerInnen mit besonderem Beratungsbedarf Jahrgangsübergreifend Schule Rebeq (AWO) STUBO
Praxiskurse für SchülerInnen mit besonderem Beratungsbedarf Jahrgangsübergreifend Außerschulisch Kommunale Koordinierung STUBO
Dreiwöchiges Berufsorientierungspraktikum Schuljahresbegleitende Vorbereitung; Prakti-kumszeit unmittelbar vor den Osterferien Außerschulisch Örtliche Betriebe Arbeitslehre-Wirtschaft, Klassenlehrer und STUBO
Schüler-Eltern-Lehrer Perspektiv-gespräche (diese werden - ähnlich der Lernberatung - schriftlich von Eltern und SchülerInnen vorbereitet) Im Rahmen des Lernberatungstages im 1. und 2. Halbjahr Schule Stärkung der Verantwortlichkeit der Eltern Klassenlehrer
Erstellung einer elektronischen Bewerbung/ Lebenslauf 1. Schulhalbjahr Schule Deutsch und Arbeitslehre-Wirtschaft
BIZ – Besuch Ende des 1. Halbjahres Arbeitsagentur Recklinghausen Berufsberater Klassenlehrer
Bewerbungstraining als Tagesseminar Beginn des 2. Schulhalbjahres Schule Jugendberufshilfe der AWO STUBO
Kommunikationstraining als Tagesseminar Ende des 2. Halbjahres Schule Volksbank STUBO
Erstkontakt zu Ausbildungspaten Beginn des 2. Schulhalbjahres Außerschulisch Verein Ausbildungspaten Recklinghausen STUBO
Ferienpraktika anregen (z.B. EVONIK) Sommerferien Außerschulisch Handwerk und IHK STUBO und Klassenlehrer

 

Jahrgangsstufe 10: Entscheidungen konkretisieren und Übergänge gestalten
Angebot/ Maßnahme Zeitpunkt/ Dauer Lernort Kooperationspartner Fächeranbindung/ Ansprechpartner
Ausweitung der Beratungsangebote:

- Berufsberatung 2x monatlich

- Bewerbungs- und Berufsberatung wöchentlich

- PC-Arbeitsplätze für Online-Bewerbungen/ Bewerbungserstellung

Schuljahresbegleitend Schule (BOB) Berufsberater und Jugendberufshilfe der AWO Klassenlehrer und STUBO
Berufsorientierungsmodule zu den Themen: Bewerbungstraining/ Kommunikationstraining/ Eignungstest Schwerpunktmäßig im 1. Schulhalbjahr Schule Jugendberufshilfe, Volksbank Klassenlehrer und STUBO
Lehrstellenbörse (Weitergabe der Stellenangebote in der Presse und der Kooperationspartner der Schule) Immer montags in der Freizeit Schule (BOB) STUBO
Tägliches Beratungsangebot im BOB

 

Freizeit Schule (BOB) STUBO
Qualifikationskurs zur Vorbereitung auf die Oberstufe Einmal wöchentlich Schule (KBC) Zuständige Beratungslehrer der Oberstufe